2006 schockte Nas mit dem Titel seines Albums Fans und Industrie: Hip Hop is Dead. Heute ziert sein Antlitz das Cover des Billboard Magazins zur Feier von 50 Jahren Hip Hop. Ja, was denn jetzt? Im Interview zur Coverstory geht der New Yorker auf sein damaliges Statement ein:
“Ich hab’ ein Album namens Hip Hop is Dead gemacht. Sorry not sorry, aber ich hab’ das gemacht, weil die Macht dieser Musik damals in den falschen Händen lag. Nicht bei den Künstlern, sondern bei Geschäftsleuten.”
Streitereien zwischen Artists und Labels gab es schon immer und wird es vermutlich auch immer geben. Dennoch ging das Ganze glimpflich aus und Hip Hop hat überlebt. Nas, der seit über 30 Jahren im Game ist und zur Zeit mit Hit-Boy ein Album nach dem Anderen raushaut, sieht das ähnlich:
“Zu sehen, dass wir noch hier sind und Hip Hop weiter gedeiht, ist unglaublich. Diese Kunstform ist zurzeit echt verrückt. Und das ist gut so. Wenn junge Artists, die vielleicht 20 Jahre alt sind, sehen, wie tief die Wurzeln der Geschichte sind, ist das ein tolles Gefühl.”
Nas, der selbst mit 17 Jahren seinen ersten Hype hatte, nutzt das Interview weiter, um die Lebensumstände junger Künstler:innen zu erläutern:
“Das ist schwer für uns, denn die Straßen sind die Straßen. Wir hören Musik von Leuten, die direkt aus diesen Verhältnissen kommen“, sagte er. „Die jungen Leute, die die Hits machen, sagen dir, was los ist: Bildung, Krankheiten, Bildungsmangel. Das Leben ist eine harte Prüfung. Die Straßen sind der Tummelplatz von Kriegern, guten und schlechten Menschen. Es gibt Kids, die aus diesen Umgebungen kommen und etwas zu sagen haben. Wenn man sie ignoriert, ignoriert man die Jugend.”
Diese Straßenmentalität lasse sich zwar nicht über Nacht stoppen, jedoch rät er den Künstler:innen, an ihre Zukunft zu denken. Denn wenn sie den musikalischen Durchbruch schaffen und sauber bleiben, verändern sie das Leben ihrer Familien für die nächsten Generationen zum Positiven. Wenn das mal kein Anreiz ist?
In diesem Sinne: Auf die nächsten 50 Jahre Hip Hop!