KREUZVERHÖR: Katrin Heilbrunner


Hey Katrin, herzlich Willkommen im ‚Kreuzverhör‘. Immer schwierig, aber kannst du kurz und knackig was über dich erzählen um unseren Lesern einen kleinen Einblick zu deiner Person zu geben?

Ich bin zwar in München geboren, komme aber ursprünglich aus HH. Dort habe ich direkt nach der Schule in der Systemgastronomie angefangen, erst als Servicekraft und dann als Betriebsleiterin gearbeitet und mit 20 mein 1. Restaurant mit 25 Mitarbeitern geführt.
An der Gastronomie hab ich immer gemocht, dass Du Dich mit Fleiß hocharbeiten kannst, hier zählen Einsatz, Teamwork & Hands-on-Mentalität – als Dampfplauderer kommst Du hier nicht weit.

Jeder der schon mal in der Gastro gearbeitet hat, kennt’s: Viel Arbeit – wenig Freizeit. Deswegen habe ich irgendwann auf „die gute Seite der Macht“ in die Spirituosen-Industrie gewechselt. So war der Gastrobezug immer noch gegeben & ich konnte weiterhin mein Netzwerk nutzen. Meine Anfänge habe ich als Außendienstmitarbeiter bei Campari gemacht und habe dann nach 2 Jahren zum Hirschen gewechselt – da haben sich dann auch unsere Wege gekreuzt!! ?

Nach 5 Jahren Vollgas für die Marke & vielen Litern Jägermeister, war es Zeit für was Neues. Ich wollte unbedingt Weg von der Straße & rein ins Büro, um die Marke nicht nur in meiner Hood zu prägen, sondern noch nachhaltiger steuern & bewegen zu können. Mittlerweile bin ich seit 2 1/2 Jahren bei der The Duke Destillerie und mit meinem Team für alle Themen rund ums Marketing verantwortlich.

Wir freuen uns natürlich besonders darüber, Gesprächspartner mit direktem Bezug zu uns auseinander zu nehmen Dieser direkte Bezug ist in diesem Fall zu 100% gegeben, willst du kurz unsere gemeinsame Vergangenheit offenlegen?

Yes!! Da unser Zusammentreffen für mich wirklich wegweisend war & immer noch etwas ganz Besonderes ist! Ich war vor 4 Jahren eigentlich nur auf der Suche nach gebrandeten Shirts für eine Bar und habe über einen Barbetreiber Flos Kontakt bekommen. Nach der 1. E-Mail wurde mir erst klar, dass ich die Unfair Gang „dranhatte“ – in der Gastro-Szene wart ihr damals dadurch bekannt, dass ihr verschiedenste Türen mit Eurem Stuff ausgestattet habt & geniale Partys veranstaltet.

Flo & ich haben uns direkt getroffen und wir haben kurze Zeit später ein Backyard BBQ mit einer Jägermeister-Bar supported. Nach dem Abend & diversen Litern Jägermeister war klar, dass nicht nur die Zielgruppen eins zu eins matchen, sondern auch unsere Art Dinge anzugehen und umzusetzen. Wir haben dann nach und nach verschiedenste Projekte umgesetzt und uns immer weiter gesteigert. Und irgendwann war klar wir brauchen `ne gemeinsame Kollabo! Die kam am 15.12.2017 und war die erste Fashion-Kollabo die Jägermeister überhaupt jemals gemacht hat! Ausverkauft innerhalb von Minuten. Bähm!

Nach unserer legendären Wiesn-Tour 2018 hatte die Jägermeister-Ära für mich dann auch ein Ende. Uns war aber immer klar, dass wir trotz meines Wechsels zu einer anderen Marke auch weiterhin zusammenarbeiten wollen. Den ersten Aufschlag gab’s im Januar 2020 zur Fashionweek in Berlin mit der 5 Jahre Unfair B-Day Party auf der wir von The Duke die Bar geschmissen haben und unter anderem mit CBD-Drinks und `ner Menge Vodka Schnee-Shots aufgefallen sind.

Und jetzt Anfang Dezember kommt der nächste ganz große Aufschlag! Für mich persönlich der logische Next Step in unserer Zusammenarbeit. Eine eigene „Unfair Athletics The Duke Gin Edition“.

The Duke Gin ist vielen bestimmt schon ein gängiger Begriff. Allerdings seid ihr ein noch eher junges Unternehmen und noch lange nicht am Ende angekommen, sondern gerade auf dem besten Weg die Spirituosen Landschaft auf den Kopf zu stellen. Für die, die euch noch nicht auf dem Schirm haben. Wer oder was ist The Duke?

Unsere Destillerie ist benannt nach unserer 1. Spirituose mit der 2008 alles anfing: The Duke Gin. Unsere Gründer Max & Daniel hatten sich damals im Studium kennengelernt, waren Mitbewohner und auf jeder Studentenparty gern gesehene Gäste, da sie immer ihr eigenes kleines Destilliergerät dabei hatten mit dem sie die verschiedensten Spirituosen kreiert haben. Irgendwann in einer feuchtfröhlichen Nacht kamen die zwei auf die Schnapsidee: „Warum nicht den öden Gin-Markt mit einem Deutschen Gin revolutionieren??“ Die damalige Gin-Auswahl ist mit der heutigen nicht vergleichbar, gefühlt gab es 3 verschiedene Gin-Sorten. 2008 war es dann soweit und es wurden die ersten Flaschen unseres Gins abgefüllt. Wir waren nach Jahrzehnten die erste Destillerie, die wieder in der Münchner Innenstadt produziert hat, alles noch ganz beschaulich, mit viel Liebe & von Hand.

2016 folgte der Umzug in eine weitaus größere Location nach Aschheim in eine ehemalige Kartoffelbrennerei, denkmalgeschützt von 1893. Seitdem ist einiges passiert, wir haben unser Sortiment erweitert, führen Auftragsproduktionen durch, haben einen Teil des Gebäudes zur Bar umgebaut, deren Eröffnung Corona leider vereitelt hat & entwickeln uns stetig weiter.

Dein Job ist ein Leben „in Saus und Braus“. Für viele ein Traum die Abende quasi bezahlt an der Theke der verschiedensten „In-Locations“ egal ob Bar, Club oder Restaurant zu verbringen. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Lifestyle allerdings auch seine Schattenseiten hat. Kannst du uns diese Gewichtung kurz erläutern?

Ich mag Menschen und verrückte, kreative Charaktere, davon gibt es in der Gastronomie und im Nachtleben ausreichend.Die Gastro ist ein Gesamtkonzept, wo vom Türsteher, zum Bart-Team, der Garderobe, dem DJ und der Toilettenfrau alles Hand in Hand laufen muss. Jeder ist wichtig, also begegne allen die dort arbeiten mit Respekt. Anders als vielleicht andere hab ich die Gastro nie als „Scheinwelt“ empfunden – die „Scheinwelt“ sind die Gäste vor der Bar, nie das Team dahinter – ich liebs zu 100%! Und es gibt wie in jeder guten Beziehung auch Eifersüchtelein, wenn ich den einen Gastronom mehr unterstütze als den anderen oder in meinem Lieblingsladen öfter abhänge als in einem anderen… da wird’s dann auch schon mal emotionaler und teilweise sogar argumentiert und gestritten.

Das Nachtleben ist sehr schnelllebig. Ich hab schon einige Kollegen erlebt, die es einfach „davon gespült“ hat und die erst einige Zeit später wieder in der Realität aufgetaucht sind. Eine gewisse Zeit einzutauchen & mitzustrudeln macht sicher Sinn, um sich sein Netzwerk aufzubauen und die Szene zu verstehen, hier ist es wichtig Menschen um sich zu haben, die Dich erden und Dich in die Realität zurückholen, wenn Du mal wieder am „trubeln“ bist.

Auf deinem bisherigen Werdegang sind dir sicherlich die wildesten Charaktere über den Weg gelaufen. Die Nacht ist ja bekanntlich finster, aber es wird irgendwann auch mal wieder hell. Wie würdest du den typischen „Nachtleben“-Menschen beschreiben? Gibt es für die eine Art Prototyp?

Puuhh…schwierig… ich hasse Schubladen-denken… gerade die verschiedenen schillernden Persönlichkeiten machen das Nachtleben ja aus – irgendwie findet hier jeder seine Nische in der er sich wohlfühlt und akzeptiert wird. Wenn es im Nachtleben einen „Prototypen“ gibt, dann den Gast, der denkt mit seiner Kreditkarte den ganzen Laden kaufen zu können, seinen Alkoholkonsum nicht im Griff hat und sich unangenehmst aufführt. Der Mitarbeiter und gerne auch andere Gäste herablassend behandelt und am Ende des Abends kurz nach der Mutation zum Hulk entweder von der Polizei abgeholt wird oder von den Türstehern eingenässt rausgetragen wird. So gern ich selbst auch viel und durcheinandertrinke – Alkohol tut wirklich menschliche Abgründe auf.

Nach den letzten erfolgreichen gemeinsamen Projekten steht nun die erste UNFAIR ATHLETICS Spirituose natürlich in Zusammenarbeit mit The Duke auf dem Programm. Für den UNFAIR Part kann man sprechen und sagen, dass für uns eine Zusammenarbeit mit euch außer Frage stand und wir uns unglaublich darauf freuen, die Flasche endlich unter die Leute zu bringen. Kannst du unseren Lesern die Kollabo ein Stückchen näherbringen und als The Duke eure Beweggründe hinter der Zusammenarbeit erklären?

Ich hab ja bereits erwähnt, dass ich kein Freund von Schubladendenken bin – im Gegenteil ich liebe es Schubladendenken umzudrehen. Auf den ersten Blick passen The Duke & Unfair vielleicht nicht unbedingt zusammen, auf den 2. Blick matchen sie perfekt.

Beide Marken produzieren in bester Qualität, fair und mit viel Liebe zum Detail, sind ehrlich und bodenständig, bei uns sind die Menschen hinter der Marke entscheidend. Beide haben mit einer kleinen Idee in einem Hinterhof angefangen, Ihr entwickelt Euch ständig weiter, habt stets das nächste Ziel vor Augen, genau wie bei uns. Und wir sind einem guten Tropfen stets zugeneigt & wissen wie man feiert.

Die bis einzige mattschwarze Flasche aus dem Hause The Duke! Wie zufrieden bist du mit dem Design, der Umsetzung und dem geplanten Rollout der Zusammenarbeit?

Mega stolz! Ich kanns gar nicht erwarten das Ding ENDLICH zu launchen. Die Zusammenarbeit mit euch war wie immer on Point – da habe ich aber auch tatsächlich nichts anderes erwartet. Das Design der Flasche spiegelt für mich 1:1 Unfair wieder, schlicht und dennoch auffällig, perfekt umgesetzt und mit viel Liebe zum Detail. Ich bin sehr gespannt wie unser Projekt und unsere Leidenschaft die wir reingesteckt haben draußen ankommt.

Katrin, wir sagen an dieser Stelle Danke für das interessante Gespräch, haben den 11.12. fest im Blick und sind sicher, dass dieser Knall sicherlich nicht unser letzter, gemeinsamer gewesen sein wird. Gibt es noch irgendetwas, was du loswerden möchtest? Die letzten Worte sind deine!

Bei The Duke und auch bei Unfair ist es Tradition Erfolge gebührend zu feiern. Nachdem Corona uns dieses Mal um unsere Release Party gebracht hat, hoffe ich sehr, dass wir diese angemessen nachholen, sobald es die Situation wieder erlaubt. Bei Euch im Backyard mit allen Freunden und bekannten Gesichtern und jeder Menge guter Drinks.